Serie: Neuer asiatischer Film
A Tale Of Two Sisters
Dass man aus Hollywood nicht mehr allzu viel an innovativen Ideen erwarten darf, hat die ungeheure Flut an zweiten und dritten Teilen, Prequels, Sequels und Remakes der letzten Jahre mehr als deutlich gemacht. Dabei hat Hollywood aber zugleich auch gezeigt, wo die westliche (Kino)Welt trotzdem noch Neues zu sehen bekommt: US-Neuauflagen von "The Ring" oder "The Grudge" verwiesen bereits direkt in die asiatische Welt. Daher soll auch hier fortan ein besonderes Augenmerk dem asiatischen Kino gewidmet werden.
Den Anfang macht dabei der bereits 2003 erschienene Film "A Tale Of Two Sisters" von Kim Jee-Won aus Korea. Oberflächlich gesehen ein Horrorfilm, doch bei genauerer Betrachtung viel mehr ein Psychothriller, der in diesem Sinne natürlich auch nicht ganz ohne Horror auskommt. Regisseur Jee-Won inszenierte ein nahezu perfektes Kammerspiel um zwei Schwestern, deren offensichtlich traumatisierten Vater und die unliebsame, strenge Schwiegermutter. Von Anfang an schwebt über der Familie eine geradezu erdrückende Atmosphere, welche die Vergangenheit, die zu den zerütteten Verhältnissen geführt hat, kaum freizugeben vermag.
Es fällt schwer, passende Worte zur Handlung des Filmes zu finden, ohne dabei nicht schon entscheidende Momente vorweg zu nehmen. Im Grunde erlebt man die Schizophrenie eines jungen Mädchens. Was der Film nun anstellt, ist, dank seiner extrem subjektiven, nonlinearen Erzählweise, den Zuschauer ebenfalls in eine Art schizophrenen Zustand zu versetzen. So bedarf es enormer Konzentration beim Beobachten der Objekte im Film, um festzustellen, dass die Handlung teilweise extreme Zeitsprünge unternimmt. Dann - erst nach einer ganzen Weile - folgt völlig unvermittelt dieser erste narrative Tritt in die Magengrube, der verdeutlichen soll, wie sehr man als Zuschauer bereits die Sichtweise des kleinen Mädchens eingenommen hat. Doch an dieser Stelle des Filmes ist es bereits zu spät um einen objektiven Blickpunkt einzunehmen. Wieder und wieder verstrickt man sich in den Handlungen der Geschichte, von nun an zwar mit dem Bewusstsein, dass nicht alles so ist wie es scheint, doch die Realität lässt sich so, zumindest beim erstmaligen Betrachten des Filmes, nicht mehr erkennen.
Netzkritiker, wie beispielsweise Moviereporter, sind offensichtlich überfordert, wenn der Film am Ende noch ein wenig Eigeninitiative von seinem Publikum verlangt. Dabei verkennt man die wohl größte Stärke von "A Tale Of Two Sisters": Ähnlich wie bei Filmen von David Lynch ist dieser Film freilich mit seinem Abspann noch nicht vorbei, doch wie die Kritik im DVD-Forum richtig erkennt, ist der "Interpretationsspielraum jedoch wesentlich enger als beispielsweise bei Lost Highway."
Mögen am Ende auch noch soviele Fragen offen geblieben sein, eines macht Regisseur Kim Jee-Won dennoch deutlich: A Tale Of Two Sisters ist keinesfalls unlösbar. Man muss sich eben nur die Zeit nehmen und den Film nochmal anzuschauen, um ihn zu verstehen. Genau das ist es doch, was gute Filme auszeichnet...
Dass man aus Hollywood nicht mehr allzu viel an innovativen Ideen erwarten darf, hat die ungeheure Flut an zweiten und dritten Teilen, Prequels, Sequels und Remakes der letzten Jahre mehr als deutlich gemacht. Dabei hat Hollywood aber zugleich auch gezeigt, wo die westliche (Kino)Welt trotzdem noch Neues zu sehen bekommt: US-Neuauflagen von "The Ring" oder "The Grudge" verwiesen bereits direkt in die asiatische Welt. Daher soll auch hier fortan ein besonderes Augenmerk dem asiatischen Kino gewidmet werden.
Den Anfang macht dabei der bereits 2003 erschienene Film "A Tale Of Two Sisters" von Kim Jee-Won aus Korea. Oberflächlich gesehen ein Horrorfilm, doch bei genauerer Betrachtung viel mehr ein Psychothriller, der in diesem Sinne natürlich auch nicht ganz ohne Horror auskommt. Regisseur Jee-Won inszenierte ein nahezu perfektes Kammerspiel um zwei Schwestern, deren offensichtlich traumatisierten Vater und die unliebsame, strenge Schwiegermutter. Von Anfang an schwebt über der Familie eine geradezu erdrückende Atmosphere, welche die Vergangenheit, die zu den zerütteten Verhältnissen geführt hat, kaum freizugeben vermag.
Es fällt schwer, passende Worte zur Handlung des Filmes zu finden, ohne dabei nicht schon entscheidende Momente vorweg zu nehmen. Im Grunde erlebt man die Schizophrenie eines jungen Mädchens. Was der Film nun anstellt, ist, dank seiner extrem subjektiven, nonlinearen Erzählweise, den Zuschauer ebenfalls in eine Art schizophrenen Zustand zu versetzen. So bedarf es enormer Konzentration beim Beobachten der Objekte im Film, um festzustellen, dass die Handlung teilweise extreme Zeitsprünge unternimmt. Dann - erst nach einer ganzen Weile - folgt völlig unvermittelt dieser erste narrative Tritt in die Magengrube, der verdeutlichen soll, wie sehr man als Zuschauer bereits die Sichtweise des kleinen Mädchens eingenommen hat. Doch an dieser Stelle des Filmes ist es bereits zu spät um einen objektiven Blickpunkt einzunehmen. Wieder und wieder verstrickt man sich in den Handlungen der Geschichte, von nun an zwar mit dem Bewusstsein, dass nicht alles so ist wie es scheint, doch die Realität lässt sich so, zumindest beim erstmaligen Betrachten des Filmes, nicht mehr erkennen.
Netzkritiker, wie beispielsweise Moviereporter, sind offensichtlich überfordert, wenn der Film am Ende noch ein wenig Eigeninitiative von seinem Publikum verlangt. Dabei verkennt man die wohl größte Stärke von "A Tale Of Two Sisters": Ähnlich wie bei Filmen von David Lynch ist dieser Film freilich mit seinem Abspann noch nicht vorbei, doch wie die Kritik im DVD-Forum richtig erkennt, ist der "Interpretationsspielraum jedoch wesentlich enger als beispielsweise bei Lost Highway."
Mögen am Ende auch noch soviele Fragen offen geblieben sein, eines macht Regisseur Kim Jee-Won dennoch deutlich: A Tale Of Two Sisters ist keinesfalls unlösbar. Man muss sich eben nur die Zeit nehmen und den Film nochmal anzuschauen, um ihn zu verstehen. Genau das ist es doch, was gute Filme auszeichnet...
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